Das Gehirn isst mit
Wichtiger Faktor für unsere mentale Gesundheit: Biostoffe in der Nahrung
Dass das Essen von Obst und Gemüse gesund ist, hat bestimmt jeder von uns schon einmal gehört. „5 am Tag“ lautet die gängige Empfehlung. Neuere Erkenntnisse raten sogar zu 7 bis 10 Portionen täglich. Denn neben dem Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen rückt auch die Wirkung, die eine solch vitaminreiche Nahrung auf unser Gehirn hat, immer stärker in den Fokus der Forschung. Und das aus gutem Grund: Die aktuellen Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO besagen, dass Depressionen ab dem Jahr 2030 das häufigste Leiden weltweit sein werden. Schon jetzt erkranken allein in Österreich jedes Jahr geschätzt
500.000 Menschen daran. Die neuen Erkenntnisse helfen uns, zur Prävention beizutragen: Neben stabilen persönlichen Beziehungen hat offenbar auch die Ernährung einen entscheidenden Einfluss. So zeigt eine Metastudie aus dem Jahr 2019, dass eine biostoffreiche Ernährungsform
Das Depressionsrisiko um bis zu 36 % senken kann. Ernährungsformen, die überwiegend aus stark verarbeiteten Lebensmitteln bestehen, haben einen gegenteiligen Effekt. Das liegt daran, dass Biostoffe ein im Körper vorkommendes Wachstumshormon stimulieren, das direkt auf unsere Nervenzellen wirkt. BDNF (Brain-derived neurotrophic Factor = vom Gehirn stammender neurotropher Faktor) stärkt vorbeugend unser Stresszentrum, den Hippocampus. Weiters verhindert BDNF das Absterben der Gehirnzellen, während es das Zell und Synapsenwachstum anregt.
Unsere Ernährung anzupassen lohnt sich außerdem, um Entzündungen vorzubeugen, die Stimmungsschwankungen auslösen können und den Alterungsprozess des Gehirns vorantreiben. So machen wir um gesättigte (tierische) Fette, Hochverarbeitetes, Frittiertes, Zuckerreiches und Ballaststofffreies lieber einen Bogen. Wahres Brainfood sind dagegen Obst- und Gemüsesorten, die reich an farbgebenden sekundären Pflanzenstoffen sind, sogenannten Flavonoiden. Dazu zählen Himbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Zwetschgen, Kirschen, dunkelrote Trauben, Rotkraut und dunkles Blattgemüse. Auch mit Zitrusfrüchten wie Orangen, roten Pampelmusen und Zitronen kurbeln wir die Regeneration unseres Gehirns an. Generell gilt eine mediterrane Kost als besonders empfehlenswert. Ergänzen wir diese zudem um ballaststoffreiche Hülsenfrüchte und Nüsse, so nähren wir damit gleichzeitig unsere vielen nützlichen Bakterien, die im Gegenzug Glückshormone und Postbiotioka, gesundheitsfördernde Stoffwechselprodukte der Darmbakterien, für uns produzieren, die Entzündungen im gesamten Körper herunterfahren.