Heilpflanzenportrait: Rose
Mehr als die Kraft der Liebe
Dank ihrer harmonisierenden, entspannenden und wundheilenden Eigenschaften finden die Rosen sowohl in der Kosmetik als auch in der Arzneikunst seit jeher Verwendung.
Rosen gibt es seit ca. 30 Millionen Jahren. Bereits vor 5.000 Jahren wurden in China Rosengärten angelegt, schätzte man doch ihre Pracht, ihren Duft – und nützte sie als Nahrungsmittel! Auch in Kleinasien war die Rose verbreitet: Auf der Insel Samos kultivierte man schon vor 3.000 Jahren die Damaszener-Rose, die damals wie heute nicht nur für ihre Schönheit und ihren Duft, sondern auch für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt wurde. In der europäischen Antike wurde die Rose mit der Liebe verbunden und diese den Liebesgöttinnen Aphrodite und Venus geweiht. Neben Anwendung in der Heilkunst fand ihr Duft den Weg als Zutat in Parfüms.
Einfach göttlich
Als Blume der Liebe finden wir die Rose auch als Sinnbild im Christentum. Eng verknüpft ist sie dort mit der Jungfrau Maria, jedoch weist die rote Farbe auch auf das Blut Christi hin und steht mit den Gebeten des Rosenkranzes in Verbindung. Bei den noch heidnischen Germanen war die Rose der Göttin Freya geweiht: Nur am Tag der Freya (Freitag) durften Rosen zu Heilzwecken geschnitten werden – wie die Mistel mit goldenem Werkzeug. Verordnungen von Karl dem Großen (um 800) erwähnen die Rosen als Heilpflanze, ebenso die Schriften der Hildegard von Bingen (12. Jhd)
Rosen in der Pflanzenmedizin
In der Pflanzenmedizin kommen Sorten wie die Hundsrose, die Damaszener-Rose oder auch die Essigrose oder Apothekerrose zum Einsatz. Ihnen gemeinsam ist ein breites Anwendungsfeld dank über 400 Inhalts- und Wirkstoffen: Neben Vitamin C sind dies etwa Vitamin A, Flavonoide, Geraniol oder auch Gerbstoffe. Einzelne Bestandteile der Rosenpflanze können zur Wundheilung beitragen, bei Hautproblemen wie Akne oder Falten helfen, die Krankheitsdauer bei Erkältungen verkürzen bzw. vorbeugend wirken. Durch ihre harmonisierenden, entspannenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften können Rosenzubereitungen zum allgemeinen Wohlbefinden einen Beitrag leisten. Das alles macht die Rose wahrlich zur „Königin der Blumen“
Rosenarten erklärt:
Die Hundsrose
Der wenig schmeichelhaft klingende Name deutet darauf hin, dass diese Rosenform „hundsgemein“, also überall anzutreffen ist. Außerdem wurde ihr aber auch nachgesagt, gegen die „Hundswut“ (Tollwut) wirksam zu sein. Heute wissen wir: Ihre Früchte, die Hagebutten, wirken dank sehr hohem Vitamin-C-Gehalt entzündungshemmend. So wenden wir Hagebuttentee zum Beispiel bei Erkältungen an. Vorbeugend dient das enthaltene Vitamin C der Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems.
Die Damaszener-Rose
Wir gönnen uns die hautstraffende und entspannende Wirkung der Damaszener-Rose nicht nur in der Kosmetik, sondern setzen die Heilpflanze auch entzündungshemmend, krampflösend und fiebersenkend ein. In der Aromatherapie schätzen wir ihren Beitrag zur seelischen und körperlichen Entspannung.